Keine Streiks im Sommer: Einigung bei den Luftsicherheitskräften mit Verdi

Kaum war die Krise halbwegs überstanden und die Luftfahrt hat sich langsam wieder erholt, hat uns Verdi mit Streiks beglückt, bei welchen die Luftsicherheitskräfte bei mehreren Warnstreiks alle größeren Flughäfen in Deutschland lahmgelegt haben. Hierbei war es meist nicht mehr für abfliegende Passagiere möglich, durch die Sicherheitskontrolle zu den Gates zu gelangen.

Über 100.000 Passagiere wurden von Verdi bei den Warnstreiks bisher in Geiselhaft genommen und es deutete sich an, dass es noch deutlich mehr werden könnten, denn es drohten auch Streiks in den Sommermonaten, welche vor allem die Urlaubsreisenden betroffen hätten.

Diese Streikandrohung ist nun vom Tisch und Verdi hat sich mit den Arbeitgeberseiten auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, bei welchem es in den kommenden 24 Monaten zu drei Stufen einer Lohnerhöhung für die Mitarbeiter bei der Luftsicherheit, also vorrangig dem Personal an der Sicherheitskontrolle kommen wird.

Schon in diesem Jahr wird es zu Entgeldsteigerungen zwischen 4,4% und 7,4% kommen, womit die Löhne spürbar ansteigen werden. Zusätzlich sollen dann nach der neuen Vereinbarung auch die Löhne zwischen den Mitarbeitern in den neuen und alten Bundesländern bis 2024 komplett angeglichen werden.

Mit der verhältnismäßig schnellen Einigung zwischen Verdi und den Arbeitgebern über die steigenden Löhne bei 25.000 Angestellten, sind nun Streiks bei den Luftsicherheitskräften in Deutschland bis 2024 erst einmal vom Tisch, was sicherlich eine gute und beruhigende Nachricht für die Passagiere ist.

Keine Streiks im Sommer: Einigung bei den Luftsicherheitskräften mit Verdi | Frankfurtflyer Kommentar

Grundsätzlich bin ich erleichtert, dass es zu einer schnellen Einigung zwischen Verdi und den Arbeitgebern gekommen ist, denn das Letzte was wir gebraucht hätten, wäre sicherlich eine Streikwelle im Sommer. Die Luftfahrt ist noch alles andere als über dem Berg und hier sind solche Chaos Veranstaltungen nicht hilfreich.

Ich persönlich verstehe auch nicht, warum in der Luftfahrt alle Tarifkonflikte immer wieder mit Streiks ausdiskutiert werden müssen. Hierbei sind die Kollateralschäden einfach derartig gigantisch und teils Hunderttausende von unbeteiligten Dritten werden hier mit hineingezogen, weshalb mir persönlich das Verständnis für alle Seiten fehlt.

9 Kommentare

  1. Mich erinnert diese Truppe an die Heizer der britischen Bahnen, die auch noch 20 Jahre auf den vollelektrischen Loks mitgefahren sind.

  2. Was ist aus der PPV Kündigung geworden? Da wurden doch auch Streiks ab Mitte des Jahres angekündig. Somit denke ich nicht dass wir im Sommer ohne Streiks auskommen werden

    • Das Grundrecht des Streikes ist NICHT bedingungslos! Gerade in der Luftfahrt wird hier dieses Grundrecht gerne missbraucht und überstrapaziert, weshalb ja auch schon Streiks verboten wurden.

      Ich frage mich halt, warum es in anderen Branchen seit Jahrzehnten nicht zu Streiks gekommen ist und als unbeteiligter Dritter, der schwer von diesen Streiks getroffen wird, muss ich für keine Seite Sympathien aufbringen.

    • Soso, und dieses Ausüben ihrer Grundrechte darf gleichzeitig Zehntausende Menschen in Geiselhaft nehmen, die völlig unbeteiligt sind? Und das ist schönster Regelmäßigkeit? In anderen Branchen wird sich ja auch geeinigt, aber hier kann man schön öffentlichkeitswirksam Stimmung machen, das ist wohl eher der Grund.
      Es ist absolut ok, Grundrechte auszuüben, aber das darf und kann nicht ständig zulasten Dritter gehen. Und hier sind sowohl Passagiere als auch Airlines gemeint.
      Das sehe ich übrigens nicht nur beim Fliegen, sondern auch bei der Bahn so.

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