Vor nicht ganz einem Jahr hat KLM eine Lounge eröffnet, die neue Maßstäbe setzt. Im non Schengen-Bereich ist auf 6.800qm² eine komplett neu renovierte Einrichtung entstanden. Der niederländische Carrier will seinen Vielfliegern und Kunden der Business Class ein Erlebnis der besonderen Art bieten.
Auf der gigantischen Fläche ist eine eigene kleine Welt mit vielen Bereichen entstanden. Einen Vergleich zu der Einrichtung bei Schengen lässt sich daher kaum machen. Hier kann man einen ganzen Tag verbringen, um alle Details zu entdecken.
KLM Crown Lounge Amsterdam (non Schengen) | Lage & Zugang
Wie alle Lounges am Flughafen Schiphol ist auch die mit Abstand größte Räumlichkeit nummeriert und gut ausgeschildert. Im Bereich für non Schengen-Flüge ist diese bei den Flugsteigen E und F angesiedelt. Da die Crown Lounge bei Schengen während der Covid19-Krise nur vormittags geöffnet hat, können Fluggäste mit ausreichend zeitlichem Puffer auch diese Einrichtung nutzen.
Hierfür muss man die Grenzkontrolle durchlaufen und soll bei der Passkontrolle den Grund erklären. KLM verspricht Kulanz, doch die letzte Entscheidung liegt in den Händen der Beamten. Den Eingang kann man kaum übersehen, auch wenn dieser eine Ebene über den Gates liegt. Hunderte von kleinen KLM-Häuschen verzieren den Aufgang.
Zur Zugangskontrolle scannt man selbst die Bordkarte, einige Mitarbeiter an der Rezeption können Hilfestellung geben. Berechtigt sind Business Class Passagiere eines Sky Team-Abfluges am selben Tag und Vielflieger. Grob gesagt sind dies Gold und Platinum Kunden von Flying Blue oder alle, die den Sky Team Elite Plus Status haben.
Gäste können – je nachdem – gar nicht, kostenlos oder nur gegen Gebühr mitgenommen werden. Passagiere ohne Status können den Zugang auch erwerben und sogar mit Meilen bezahlen. Dies geht in der KLM-App, der Webseite, an den Automaten. und direkt in der Lounge.
KLM Crown Lounge Amsterdam (non Schengen) | Einrichtung
Für das große Angebot ist der Wegweiser gerechtfertigt. Die Bereiche sind in „Polder“, „Sea“, „Mountain“ und „Sky“ unterteilt. Diese stehen für essen, arbeiten, Unterhaltung oder Erfrischung. Einen Lageplan findet man auf der Lounge-Seite von KLM.
Die Palette an unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten ist schier endlos. Zum Beispiel zum Essen mit Stühlen oder Sofa am Tisch.
Oder nur ein Drink an oder neben der Bar.
Arbeiten oder ein kleines Meeting abhalten.
Oder einfach nur abschalten und entspannen.
Man findet überall Steckdosen und Lademöglichkeiten sowie schnelles Wifi. Mehrere Servicepunkte sind zur Unterstützung bei Umbuchungen oder Unregelmäßigkeiten der Reise mit Mitarbeiter besetzt.
Diese Review ist am Vormittag eines ruhigen Verkehrstages während der Corona-Pandemie entstanden. Die Schalter waren nicht besetzt, es waren dennoch KLM-Mitarbeiter in der Lounge unterwegs. Die Duschen waren leider auch noch außer Betrieb, es gibt normalerweise 20 Kabinen. Zeitslots kann man sich ebenfalls bei den Guides reservieren.
Jeder Vielflieger ist schon einmal übermüdet in die Lounge gekommen oder hatte einen stundenlangen Transit. Für solche Fälle bietet KLM sogar richtige Schlafkabinen, diese müssen allerdings extra bezahlt werden. Es werden unterschiedliche Pakete von drei bis fünf Stunden angeboten, der Preis liegt dann bei 49.50€ – 75€. Man kann diese auch vorab online reservieren und auf Wunsch mit Meilen bezahlen. Auf der Seite findet man auch Bilder der Kabinen.
Weitere Bilder findet man ebenfalls auf den Seiten der KLM Lounge:
KLM Crown Lounge Amsterdam (non Schengen) | Essen & Trinken
Das Angebot an Speisen und Getränken ist ebenfalls breit. An der Bar gibt es die üblichen Getränke wie Softdrinks, gezapftes Bier, Weine, Cava und Longdrinks.
Es war noch Frühstückszeit, neben dem üblichen kontinentalen Angebot wurden auch warme Speisen serviert. Diese wurden von Mitarbeitern portioniert und ausgegeben. Einige Bereiche mit Buffetflächen und Kaffeemaschinen wurden durch das geringe Passagieraufkommen nicht verwendet.
Den Clou in Sachen Catering gibt es allerdings eine Etage weiter oben. Dort liegt das Restaurant Blue. Dieses besteht neben dem Restaurant und privaten Dinnerräumen aus einer Bar und sogar einer Außenterrasse. Dafür gibt es ebenfalls eine eigene Webseite. Dort kann man sich auch ein Video ansehen, die Speisekarte studieren und Reservierungen vornehmen.
Das Restaurant ist allerdings nicht kostenfrei, die Bestellungen müssen gesondert bezahlt werden. Dort werden ebenfalls Meilen aus dem Flying Blue Programm akzeptiert. Der Aufgang zum Restaurant ähnelt dem Haupteingang, die gesamte obere Etage war leider an dem Tag der Review geschlossen.
KLM Crown Lounge Amsterdam (non Schengen) | Frankfurtflyer Kommentar
So stelle ich mir eine Lounge vor, die das Aushängeschild einer Airline an deren einzigem Hub darstellt. Die schiere Größe hat bei mir einen Wow-Effekt hervorgerufen, den ich nur von den Nahost-Carriern kannte. Service wird ebenfalls groß geschrieben, das Personal hatte bei meinem Besuch allerdings auch alle Zeit.
Die Schlafkabinen und das Restaurant sind nicht inklusive, geben aber keinen Punktabzug. Denn immerhin besteht die Möglichkeit drei Stunden in einem richtigen Bett zu schlafen, statt es auf einer ungemütlichen Bank zu probieren. Auch das Restaurant kostet extra, ist aber kein Muss. Das sonst angebotene Catering bildet eine solide Basis.
Hätte KLM eine First Class, wären diese Optionen für jene Passagiere wohl inbegriffen. Für Business Class hat diese Lounge ein akzeptables Angebot in exzellenter Umgebung.
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