Review: The Lounge Bremen (BRE)

The Lounge am Flughafen Bremen. Foto: Sebastian

Der Flughafen Bremen hat endlich wieder eine Lounge. Seit dem Spätsommer ermöglicht „The Lounge“ am Flughafen des kleinsten deutschen Bundeslands Fluggästen die Zeit bis zum Abflug in entspannter Atmosphäre zu verbringen. Die Bilder zur Eröffnung ließen dies zumindest vermuten. Wie sich The Lounge am Airport Bremen wirklich schlägt, erfahrt Ihr in dieser Lounge-Review.

Dort wo Lufthansa Leerstände nach Schließung einiger Lounges deutschlandweit geschaffen hat, sind zum Glück kurzfristig alternative Anbieter schnell zur Stelle gewesen. Wie wir bereits vor einigen Wochen berichteten, öffnete in den alten Bremer Lufthansa Business und Senator Warteräumen „The Lounge“.

Eingangsbereich der Lounge bei den A-Gates. Foto: Sebastian

The Lounge Bremen BRE | Lage, Öffnungszeiten und Zugang

Wer nicht weiß, wo die ehemalige Lufthansa Lounge zu finden war, muss trotzdem nicht lang suchen. Auf der Priority Pass Webseite wird der Standort der Lounge mit Terminal 3 im Bereich der Gates A1-A5 beschrieben. Das ist schon fast zu detailliert, denn der Flughafen Bremen ist ja doch überschaubar und ihr findet die Lounge ganz einfach, wenn Ihr Euch nach der Sicherheitskontrolle nach rechts links Richtung Ende des Terminals haltet.

Geöffnet ist die Lounge täglich von montags bis sonntags zwischen 05:00 und 22:30 Uhr. Damit deckt sie mit Ihren Öffnungszeiten alle Abflüge des Tages ab.

Ein modernes Design mit Aviation-Themen dominiert die Lounge. Foto: Sebastian

Leider hat sich an der Zugangsberechtigung seit der Eröffnung nicht wirklich etwas getan. Während Gäste der niederländischen KLM so herzlich eingeladen sind, wie Inhaber eines Priority Passes, bleiben Business Class und Status-Gäste von Lufthansa und Turkish Airlines weiter draußen. Gerade für Lufthansa dann doch etwas peinlich, denn immer mal wieder verirren sich Lufthansa Fluggäste am Empfang und müssen leider freundlich abgewiesen werden. Zum Glück gibt es ja mit einer gewissen Chance ein leckeres Käsebrot an Board der Lufthansa Business Class.

+++ Update: Mittlerweile sind neben Fluggästen von KLM und Mitgliedern eines Priority Passes auch Lufthansa Fluggäste in The Lounge in Bremen willkommen. Zumindest wenn sie auf einem Lufthansa Business Class oder First Class Ticket reisen oder einen Senator bzw. HON Status bei Miles & More haben. Lufthansa Frequent Traveller müssen leider weiterhin draußen bleiben. +++

Möbel aus der alten Lufthansa Lounge. Foto: Sebastian

The Lounge Bremen BRE | Ausstattung & Einrichtung

Die Möbel wurden aus der vorherigen Lufthansa Lounge übernommen. So macht es mir als ungeübten Lufthansa Lounge-Besucher zumindest den Eindruck. The Lounge besteht aus einem großen Raum, an dessen Ende sich das Selbstbedienungsbüffet befindet. Während im vorderen Bereich Ledersessel und Bistro-Tische zum Verweilen einladen, ist der hintere Bereich so eingerichtet, dass man dort bequem speisen kann.

Essbereich in der Lounge. Foto: Sebastian

Auf der Längsseite der Lounge gibt es eine Fensterfront Richtung Vorfeld hinaus. Schade, dass dort nur teilweise Fenster und zum deutlich größeren Teil Glaswürfel verbaut sind. Einen schönen Blick auf die startenden und landenden Flugzeuge finden Luftfahrtinteressierte aber auf jeden Fall.

Obwohl die Lounge über Stufen zu erreichen ist, bietet sie auch einen behindertengerechten Zugang.

Fluginformations-Anzeige. Foto: Sebastian

In der Lounge werden folgende Services geboten:

  • Snacks
  • alkoholische und alkoholfreie Getränke
  • kostenfreies WiFi
  • Fluginformationen
  • Zeitschriften (unter Normalbedingungen)
  • Arbeitsplätze
  • Fax
  • TV

Toiletten und Duschen gibt es in der Lounge leider nicht.

Büffet mit verpackten Snacks. Foto: Sebastian

The Lounge Bremen (BRE) | Essen & Trinken

Noch bietet die Lounge nicht den vollen Speise-Service. Eine Auswahl an Snack steht jedoch auf einer Theke bereit. Als ich am späten Nachmittag/Abend die vor Ort war, gab es eine Auswahl an Kuchen, Süßigkeiten, kleine Platten mit Aufschnitt/Tapas und Käsebretzeln, sowie etwas Obst.

Neben Softdrinks wie Fanta, Cola und Wasser, gibt es auch einen Kaffeevollautomaten und Tee.

Auswahl an hochwertigen alkoholischen Getränken. Foto: Sebastian

Die Auswahl an alkoholischen Getränken ist hochwertig. So gibt es zum Beispiel neben dem Standard Beefeater Gin, den man in anderen Lounges schon als bessere Variante anbietet, auch Bombay Sapphire und Hendricks. Als alten Düsseldorfer brachte mich der Killepitsch zu nostalgischen Erinnerungen. Meine russische Seele wurde durch den Absolut Vodka befriedigt und auch der Whiskey Liebhaber wird mit Marker’s Mark und Chivas Regal (neben Jack Daniels und Jameson) nicht enttäuscht. Für den Notfall stand auch ein Cocktail-Shaker im Regal. Ob begleitend zum Aperol auch ein Sparkling Wine vorhanden war, ist mir leider entgangen. 🙂

Darüber hinaus steht eine Selektion an Weinen, sowie Becks, Paulaner und Corona Bier zur Verfügung. Und spätestens mit dem Corona Bier hatte mich „The Lounge“ dann endgültig.

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The Lounge Bremen (BRE) | Service

Während meines Aufenthalts war die Lounge mit zwei Mitarbeitern besetzt. Bei meiner Ankunft waren beide am Empfang, wobei sich die Kollegen auch darum gekümmert haben, dass Büffet und Lounge in ordentlichem Zustand sind. Und so war es auch. Es waren zwar nur eine Hand voll Gäste zu Besuch, aber trotzdem kann ich wirklich positiv anmerken, dass alles sehr sauber und gepflegt wirkte.

Im Grunde wird es Zeit, dass auch Lufthansa und Turkish Airlines endlich Verträge mit der Bremer Lounge abschließen und ihren Business Class und Status Gästen Zutritt gewähren. Dann wird es hier auch etwas betriebsamer und The Lounge bekommt die Berechtigung, die sie verdient hat.

Lounge mit Blick auf das Vorfeld. Foto: Sebastian

The Lounge Bremen (BRE) | Frankfurtflyer Kommentar

Bei meinem letzten Flug ab Bremen musste ich – wider erwarten – meine Wartezeit noch am Gate verbringen. Schön zu sehen, dass diese Situation nur von kurzer Dauer war.

Als Inhaber eines Priority Pass stört es mich persönlich nicht, dass der Lufthansa HON draußen bleibt und ich meinen Star Alliance Gold nicht ziehen muss, für viele andere Fluggäste mag das jedoch ein unnötiges Übel sein.

Mich hat „The Lounge“ am Flughafen Bremen damit erreicht, dass bei der Auswahl an Getränken nicht auf den Cent geschaut wird. An der Bar kann ich mich durchaus ein paar Stunden aufhalten, ohne dass mir langweilig wird und mit Corona Bier bekommt man mich sowieso immer. Auch die Snacks waren genau das, was mir vor einem Flug Spaß macht. Eher kleine Tapas und Snack als schwere warme Gerichte oder Kartoffelsalat.

6 Kommentare

  1. Das was LH im Bezug auf Lounge Expierence bietet, ist z Zt. traurig. Das die Lounges in BRE oder STR oa nicht verfügbar sind, ist für mich eine Frechheit, Ticket ist ja nicht billiger, obwohl Serviceelement fehlt. Dann eben einfach mit KLM fliegen, da läuft die operations auch pünktlicher und die neue Biz auf Langstrecken ist top. Übrigens bieten einige Prio Pass Lounge zB in Wien besseres Angenot als die LH Sen Lounges.

  2. Ich kenne die Lounge nur, wo sie noch von LH betrieben wurde. Aber als alteingesessener Bremer schaue ich sicher demnächst mal vorbei.
    Kleine Anmerkung: Die Lounge ist wenn man durch die Sicherheitskontrolle geht ganz links am Ende des Terminal, nicht rechts.
    Gruß aus Bremen.

  3. ? im Ausland ist die LH Gruppe leider ?
    (Loungeangebot / Bodenpersonal outsourcing)
    Das auch in DE am Boden Sparmaßnahmen auf Kosten der Kunden durchgeführt werden ist traurig.
    Der Versuch gegen Ryanair zu konkurrieren wird scheitern. Service auch wenn teuer ist der LH die Rettung.

  4. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust.

    Auf der einen Seite habe ich viele produktive Stunden in der SEN-Lounge verbracht. Das Senatoren-Separee wird von „The Lounge“ derzeit gar nicht genutzt. Es ist zwar schon eine Weile (ca. 10 Jahre) her, aber damals durfte man sogar ohne LH- bzw. *A-Ticket in die Lounge. So konnte man ab Bremen mit Ryanair-Flug ein entspanntes Gläschen Wein genießen. Und irgendwie habe ich mich immer ein bisschen wie Zuhause gefühlt.

    Auf der anderen Seite erwarte ich trotz C-Tarifes und Status nicht an jeder Milchkanne eine Lounge. Und dazu würde ich, obwohl meine Homebase, Bremen zählen. Letztendlich kann man sich ein wenig umstellen und entweder pünktlich (und nicht 60 Minuten zu früh) am Flughafen sein oder eben eine PP-Karte zulegen.

    Unterm Strich jedenfalls eine Sparmaßnahme, die, wenn auch ein bisschen schmerzhaft, irgendwie nachvollziehbar ist.

  5. Ich war vor einigen Wochen zuletzt dort und es gibt in der Lounge zwar keine Duschen aber Toiletten waren zumindest vor drei Wochen noch vorhanden.

    Ansonsten teile ich den Eindruck. Der Service hat sich auf jeden Fall zum Besseren verändert. Als nur wenige Gäste anwesend waren wurde ich sogar am Platz bedient.

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